Gemeinsame Veranstaltung mit der FUB

Auch in diesem Wintersemester bietet die Freie Uni Bamberg wieder einige Vorträge an:

Das FUB-Programm für das WiSe 2020/21(Bildquelle: freieunibamberg.de)

Hierbei wollen wir euch vor allem auf die mit unserer Hochschulgruppe gemeinsame Veranstaltung am 12. November aufmerksam machen:

LOTHAR GALOW BERGEMANN/ERNST LOHOFF:
Die Hoffnung auf das revolutionäre Subjekt. »Arbeiterklasse« als Ausdruck linksidentitärer Sehnsucht


Linke, die jahrzehntelang die soziale Frage entweder völlig vergessen oder stiefmütterlich behandelt haben, haben die Deutung wichtiger gesellschaftlicher Konflikte den Liberalen und Konservativen überlassen. Viele erhoffen sich jetzt von der Rückbesinnung auf die Klasse und ihre Kämpfe einen Ausweg. Doch in dem von Finanzmarktdynamik und Globalisierung getragenen Kapitalismus, in dem die Konkurrenz aller gegen alle mehr denn je Gesellschaft und Alltagsleben dominiert, ist die Beschwörung irgendeiner ominösen Klassenidentität nur eine nostalgische Phantasie. Ob Wohnungsfrage, radikale Arbeitszeitverkürzung oder die Verhinderung der Klimakatastrophe – für keinen der Kämpfe, die heute geführt werden müssen, ist mit der Wiederentdeckung der Klasse irgendetwas gewonnen.

Ernst Lohoff ist Redakteur der Zeitschrift krisis –Kritik der Warengesellschaft (www.krisis.org).
Lothar Galow-Bergemann schreibt u.a. auf der Seite Emanzipation und Frieden(www.emafrie.de.org) und hat in der freien uni bamberg zuletzt über »Digitalisierung: Die Chance für ein besseres Leben ergreifen!« gesprochen.

Aktuelle Infos/Link: freieunibamberg.de
Beginn: 20:00
Eintritt: frei

3 Gedanken zu „Gemeinsame Veranstaltung mit der FUB“

  1. Für hoch problematisch halten wir es, wenn ein Diskurs über ein Thema nicht mehr zweiseitig beleuchtet werden kann. Die freie uni bamberg tut dies, beide Male mit unserer Unterstützung: Zum einen gab es im Mai 2019 einen Vortrag von Veronika Bohrn Mena über die neue Arbeiter_innenklasse (hier dokumentiert: https://fb.me/e/1K8Z1MYIW), zum anderen nun eben den Vortrag von Lothar Gallow-Bergemann und Ernst Lohoff. Denn so definieren wir als DGB Hochschulgruppe Bamberg, stellvertretend für die Gewerkschaftsjugend an unserer Hochschule, unsere moderierende Rolle: Nämlich als eine, die ein breites Themenspektrum abbildet und aus der Blase hianusdenkt. Für unsere handlungsorientierte Rolle empfehlen wir einen Blick auf andere Artikel, die wir hier veröffentlicht haben.

  2. Lieber Falko,

    zum einen war Veronika Bohrn Mena ca. vor einem Jahr bereits Gast bei der FreienUniBamberg (https://de-de.facebook.com/events/462662047889305/). Von einem vereinseitigten Diskurs kann also nicht die Rede sein.

    Zum Anderen ist meines Wissens nach zumindest einer der Referenten selbst gewerkschaftlich aktiv. In diesem Sinne handelt es sich um keine abseitige Position.

    Außerdem geht es glaube ich in dem Vortrag weniger um die Leugnung von Klassen, sondern eher eine einseitige Verkürzung als Identitätskonzept mit fragwürdigen Folgen für die Praxis, insbesondere in einer Zeit in der sich Arbeitsverhältnisse verändern.

    Zu guter letzt möchte ich dich zu dem Vortrag heute Abend einladen, falls dich das Thema interessiert.

    LG

  3. Es ist ja völlig in Ordnung, auch abseitige Strategiestränge im Rahmen des DGB sichtbar und diskutierbar zu machen. Aber hier monologische Angebote zu gestalten, statt die ja durchaus vorhandene Klassendiskussion von Veronika Bohrn Mena über Gabriele Winker und Hans-Jürgen Urban bis Slave Cubela in den Gewerkschaften und im DGB abzubilden ist Hoch problematisch und schadet uns und unserer moderierenden, handlungsorientierten Rolle als DGB.

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