Covid-19: Solidarität ist die beste Medizin

Covid-19 jetzt offiziell Pandemie

Mittlerweile ist Covid-19 auch (zurecht) ein unumgängliches Thema für Studierende der Universität Bamberg. Auch wir als Hochschulgruppe haben intern uns Gedanken zu dieser Problematik gemacht und wollen unseren Blog nutzen, um euch diese Gedanken mitzuteilen:

Natürlich sind als Hochschulgruppe unsere Mittel begrenzt und wir können und wollen hier keinen News-Blog mit regelmäßigen Updates betreiben. Jedoch wollen wir einen kleinen Beitrag leisten, damit die Pandemie möglichst schadlos an den Menschen vorbei geht.
Da primär gesundheitswissenschaftliche Studiengänge an der Universität nicht angeboten werden wollen wir im Sinne der Gesundheitspädagogik erstmal Gesundheitsaufklärung, bzw. -information leisten. Wie schon geschrieben, ist es uns nicht möglich diesen Blog tagtäglich upzudaten und zudem fehlt uns die Expertise hierzu. Allerdings können wir euch hier eine kleine Übersicht von Internetseiten anbieten, die stets aktualisiert werden und weiterführende Informationen enthalten. Diese zu verfolgen kann in nächster Zeit sehr sinnvoll sein.


#flattenthecurve

Unter diesem Hashtag werden gegenwärtig viele Beiträge in die sozialen Medien entlassen. Der Hintergrund dahinter wird u.a. im NDR-Podcast vom 12.03. von Prof. Dr. Christian Drosten gut erklärt. Hierbei geht es ganz verkürzt gesagt darum die Zahl der Neuinfektionen nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Dadurch soll eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden werden. An dieser Stelle eine Infografik, die die Lage hierzu verdeutlicht:

Darum weitere Infektionen verhindern!
(Bildquelle: twistedsifter.com)

Unter diesem Blickwinkel muss auch die Absage von Lehrveranstaltungen und Prüfungen bis auf weiteres von Seiten der Universität gesehen und als sinnvoll betrachtet werden. Wir empfehlen an dieser Stelle den Anweisungen von Universität und des Gesundheitsamtes möglichst Folge zu leisten. Im oben bereits erwähnten NDR-Podcast vom 12.03. wurde auch die Empfehlung ausgesprochen, dass die Schließung von Bildungseinrichtungen bis in die Osterferien (6.-19. April) anhalten und ggf. unter bestimmten Umständen verlängert werden soll.

Umgang mit Covid-19 an der Universität

Mit Blick auf die Möglichkeit, dass sich eine Spitze der Infektionen im Sommer ereignen kann, ist die Frage wie ein möglicher Ausfall von Lehrveranstaltungen über einen längeren Zeitraum kompensiert werden kann. Hier könnte E-Learning Möglichkeiten bieten. Auch wie Prüfungen statt finden können sollte unter diesem Blickwinkel jetzt schon kritisch geprüft werden. Für uns wäre ein ersatzloser Ausfall von Lehrveranstaltungen und anschließendem Prüfungszeitraum „wie gehabt“ nicht hinnehmbar und sollte aus unserer Sicht vermieden werden. Auch weil die in einigen Studiengängen existierende Höchststudiendauer den Druck auf Studierende verschärfen kann – obwohl diese für den Ausbruch der Pandemie nicht bestraft werden sollten.
Aus diesen Überlegungen heraus wäre auch ggf. eine Einschätzung sinnvoll, ob sich das kommende Sommersemester als ein Urlaubssemester anbieten könnte um „Druck aus dem Kessel zu nehmen“?
Auch der Infektions- und Gesundheitsschutz muss auf dem Universitätsgelände gegeben sein. Wir würden es begrüßen, wenn in allen Eingangsbereichen der Universität Desinfektionsmittelspender mit einer Anleitung zur hygienischen Händedesinfektion installiert werden.
Wir würden es begrüßen, wenn sich die Universitätsleitung, Studierendenvertretung und jede*r einzelne Studierende sich zu diesen Fragen Gedanken macht. Vorrangiges Ziel sollte hierbei der Gesundheitsschutz aller Statusgruppen der Universität aber auch die Planungssicherheit der Studierenden für das kommende Semester sein.

Allgemein das Thema Studium und Covid-19

Auch ein Blick auf die Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kann sich lohnen. Dies kann vor allem für Studierende, die Bafög erhalten, relevant sein. In einer Pressemitteilung vom 13.03. garantiert das BMBF die Weiterzahlung des Bafög, auch wenn sich die Vorlesungszeiten verschieben sollten. Zusätzlich hat das Bundesministerium für den Fall von Uni-Schließungen eine Linksammlung eingerichtet.

Weiterhin gibt es die Möglichkeit sich über den freien zusammenschluss der student*innenschaften zeitnah informieren zu lassen: Diese haben einen Nachrichtenkanal für die Messenger-App Telegram eingerichtet. Hier bekommt ihr ein- bis zweimal am Tag für Studierende wichtige Informationen. Die URL für den Telegram-Channel lautet https://t.me/CoronaStudiumDeutschland. Die jeweiligen Nachrichten erfolgen in deutscher und englischer Sprache.

Studierende in Bamberg: Solidarität organisieren!

In solchen Zeiten ist es wichtig besonnen und solidarisch zu bleiben. An dieser Stelle wollen wir aus einem Artikel des Lower Class Magazine zitieren:

„Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass bis zu 70 Prozent der in Deutschland lebenden Bevölkerung mit dem Virus infiziert werden. Über welchen Zeitraum das geschieht, ist unklar. Bei einer Sterberate von 0,7 Prozent der Infizierten (was angesichts der derzeitigen Rate in Italien eine vorsichtige Zahl ist), würden über 400.000 Menschen alleine in Deutschland an diesem Virus sterben. Wer Panik verbreiten will, multipliziert diese Zahl mit 3 oder 4.

Vor dem Virus sind nicht alle gleich, Corona kennt die edlen Ziele der Französischen Revolution nicht. Es sterben die Menschen aus den Risikogruppen: Alte, Menschen mit (bspw. Immunsystem-/ Lungen-)Vorerkrankungen, Menschen mit schlechtem Zugang zum Gesundheitssystem. Und Menschen, die sich durch fehlende Medienkompetenz oder Bildungszugang ungenügend schützen können. Menschen, denen das Geld fehlt, ihr Immunsystem mittels hochwertiger Lebensmittel oder Präparate zu unterstützen. Menschen, die so einsam sind, dass von ihrer Erkrankung niemand etwas erfährt.

Die Frage von Leben und Tod war und ist eben auch immer eine Klassenfrage. […]

Hoffentlich aber überwiegt das Prinzip der Solidarität in der Krise. […]

Die Erkenntnis, dass ohne solidarisches Handeln mit den Nachbar*nnen das derzeitige politische Bewusstsein bei allen Beteiligten bleibt, wie es ist.
Die Erkenntnis, dass ohne solidarisches Handeln mit den Nachbar*innen die politische Antwort auf Corona von der Rechten kommen wird. In Form des starken Staates, geschlossener Grenzen, weiterer sozialer Umverteilung.
Die Erkenntnis, dass ohne solidarisches Handeln mit den Nachbar*innen die bierselige Diskussion abends im AZ über Revolution nichts weiter als perspektivlose Faselei darstellt.
Die Erkenntnis, dass solidarisches Handeln mit den Nachbar*innen jetzt eine Perspektive für die notwendigen sozialen Kämpfe darstellt, die nach dem Peak der Pandemie weltweit erfolgen werden und bei denen es um die Verteilung der ökonomischen Kosten der Corona-Krise gehen wird.

Hierbei gibt es bereits Ideen wie Solidarität organisiert werden kann. Eine konkrete Möglichkeit zur Nachbarschaftshilfe für gefährdete Gruppen wie Ältere und/oder Menschen mit Vorerkrankungen (für diese ist selbst der Gang zum Einkaufen mit Risiken verbunden) ist ein Vordruck zum Anbieten von Hilfsdiensten, bereitgestellt durch „Hooligans gegen Satzbau“. Wir hoffen, dass weitere Ideen dazustoßen und helfen, die kommenden Zeiten zu überstehen.

Auch während Covid-19: Kein Millimeter nach Rechts!

Wie bereits im obigen Lower Class Magazine – Artikel erwähnt versuchen rechte Gruppen und Personen, z.B. in Form der AfD, die Pandemie für menschenfeindliche Politik zu nutzen (Blog-Eintrag bei volksverpetzer.de und Kommentar in der FAZ). Lasst euch von diesen Hetzer*innen nicht die Menschlichkeit nehmen! Mit nationalen und völkischen Egoismen wird man dieser Pandemie nicht effektiv begegnen.

Fazit

Besonnen auf die gegenwärtige Krise zu reagieren ist und bleibt wichtig. Unsicherheiten können durch Fakten (z.B. die Linksammlung am Anfang des Blog-Eintrags sollte diese liefern) beseitigt werden. Bildungseinrichtungen wie die Universität stehen im Kontakt zu den Behörden und das Befolgen entsprechender Anweisungen ist keine Bevormundung, sondern sinnvoll. Wir können die Krise als Chance nutzen als Gesellschaft solidarisch zusammenzurücken und sollten diese auch ergreifen.

Solidarität organisieren!